Friedrich W. Sander im Garten in Hohenwoos/Vielank 2019

 
–  ein Lebensüberblick:   

Geboren am 09. September 1944 in Neuendettelsau. Er wächst auf im Pfarrhaushalt seines Vaters, der mehrfach Pfarrstellen wechselt in verschiedenen Orten in Süddeutschland. Nach der Schulzeit macht er eine Lehre zum Radio- und Fernsehtechniker.

Mitte der 60er Jahre zieht die Familie um nach Elmshorn. Wehrdienst in Hamburg, währenddessen er sein Abitur an der Abendschule nachholt. Danach beginnt er an der Universität Hamburg ein Studium zum Berufsschullehrer, wechselt jedoch alsbald ins Fach Psychologie und schließt sein Studium Anfang der 70er Jahre als Diplom-Psychologe ab.

Für kurze Zeit arbeitet er danach als Coach und Entspannungstherapeut für die Agentur für Arbeit, öffnet sodann eine eigene Praxis in Elmshorn, wo er seine Frau kennenlernt. In dieser Zeit erwirbt er auch die Anerkennung als Heilpraktiker. Wie er mir erzählte, war sein Lebensstil damals sehr materiell orientiert: das Wohnen in einem Villa ähnlichem Haus, privater und geschäftlicher Umgang mit Personen in gehobenen Positionen, essen in teuren Restaurants, schnelle Wagen, aber auch (wohl recht exzentrische) Bühnenauftritte mit Jazzmusikern – er selbst spielte Saxophon.

Zunächst vor allem an Verhaltenstherapie interessiert, wendet er sich im Verlauf der 80er und 90er Jahre anderen Therapiemodellen zu: verschiedene Meditationstechniken, Hypnotherapie nach Erikson, Neurolinguistisches Programmieren, transpersonale Konzepte, C.G. Jungs Tiefenpsychologie, schließlich auch Homöopathie, Bachblüten und Astrologie. Er vertieft in dieser Zeit seine Religiosität durch intensives theologisches Studium der Bibel und der frühchristlichen Mystik, und beschäftigt sich mit fernöstlicher, insbesondere indischer Geistlichkeit. In diversen Lehrgängen und Seminaren lernt er Thorwald Dethlefsen kennen und wird Schüler Karlfried Graf Dürckheims, über den er den Zen-Buddhismus in dessen Therapiezentrum in Rütte-Todtmoos praktizieren lernt. Hier entsteht sein Traum von einem eigenen Therapie- und Heilzentrum.

Nach der Scheidung in der zweiten Hälfte der 80er Jahre bleibt er zunächst in Elmshorn, wo ihm mit seiner neuen Lebensgefährtin ein Sohn geboren wird – nach eigenem Bekunden eine der glücklichsten Zeiten seines Lebens.

Verursacht durch die Krise der vorangegangenen Scheidung verschlechtert sich die materielle Situation seiner Familie erheblich. In den frühen 90ern siedeln sie nach Vielank (Mecklenburg-Vorpommern) über. Nun beginnt er mit der Entwicklung seines eigenen, auf den genannten Modellen basierenden Therapieansatzes, vertieft sein astrologisches Wissen, und auch in der Homöopathie wird er hochprofessionell. Seine geistlichen Studien konzentrieren sich unter anderem auf die so genannten Apokryphen nach B. Dudde und J. Lorber. Auf all dem Gelerntem, erarbeiteten Wissen und seinen persönlichen Erfahrungen beruhend gründet er sein „Institut für Transpersonale Tiefenpsychologie“ (ITT), in dem er anfängt, seine Erkenntnisse auf Audiodateien zu sprechen.

Nach der Trennung seiner Familie zieht er um in das kleine Dorf Hohenwoos. Hier erlebt er bittere Armut, aus der er mit Hilfe seines Bruders, der Nachbarn und der Großzügigkeit der Pensionsinhaberin gerettet wird. Er befasst sich mit der Heilung durch Mineralien, schafft die Grundlage einer auf Astrologie und den vier Elementen beruhenden Ernährungslehre, findet neue Bedeutungen im Tarot, und er konstruiert ein eigenes Orgon nach den Theorien Wilhelm Reichs. Als Psychotherapeut und homöopathischer Heiler hilft er Menschen und Tieren in Not, auch seine eigenen Leiden  -u.a. Krebsgeschwulste-  therapiert er ausschließlich naturheilkundlich und homöopathisch, und bis zuletzt kommen zu ihm neue und alte Klienten und Schüler, die ihn um Rat ersuchen.

In der Pension ‚Alte Schule‘ in Hohenwoos lebt er als eine Art Hausmeister, wo er bis an sein Lebensende sein hochkomplexes Therapiemodell weiter entwickelt und die auf diesem Website in Ansätzen vorgestellten Audiodateien erstellt – das Gesamtwerk umfasst letztendlich mehr als anderthalb Terabyte.

In seinem letzten Lebensjahr ist ihm die Wiederbegegnung mit seinem Sohn und regelmäßiger Kontakt zwischen beiden geschenkt, der ihn auch in seinen letzten Stunden begleitet.

Im Oktober 2019 stirbt Friedrich-Wilhelm Sander nach einem Schlaganfall in tiefem Seelenfrieden.

J.Böhlke

Arbeitsweise

Symbolanalyse